Alle sprechen von Kompetenzen. Doch was ist das konkret?
Im Alltagsverständnis wird der Begriff Kompetenz oft synonym zur Qualifikation verwendet. Doch Zertifikate und Qualifikationen sind keine Garantien für Kompetenzen.
Stellt euch vor, ihr möchtet Schwimmen lernen. Ihr könntet Bücher lesen, Videos gucken und einige Schwimmstile ganz bequem auf eurem Teppich ausprobieren (ohne nass zu werden). Ihr könntet sogar noch eine Theorieprüfung absolvieren und hättet damit die Legimitation zum Schwimmen – ohne je im Wasser gewesen zu sein.
Eines Tages ist es soweit: Ihr taucht zum ersten Mal in einen Badesee hinein. Plötzlich ist alles anders, als ihr es aus euren Büchern her kennt. Zunächst ist es kälter als ihr es vermutet hättet. Eure Füsse finden kaum Halt auf dem Untergrund und es gibt Wellenbewegungen durch andere Schwimmer. Etwas Glitschiges huscht an eurem Bein vorbei. Ihr merkt, dass die erlernte Theorie in die Praxis transferiert werden muss. Und noch mehr: Niemand hat euch darauf vorbereiten können, wie stark eine Strömung an euch reißen kann. Wenn ihr in dieser ungewohnten Situation eine Lösung findet und unversehrt aus dem Strudel heraus paddelt – dann habt ihr eine Kompetenz entwickelt. Ansonsten solltet ihr euch lieber bemerkbar machen und laut rufen…
Einmal entwickelte Kompetenzen können als Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich genutzt werden. Kompetenzen lassen sich am besten in der Praxis entwickeln, aber ebenso in Kursen und durch Trainingsmaterialien mit Selbstreflexionsmöglichkeiten.
Denkt einmal an eure berufliche Laufbahn. Welche Abschlüsse gibt es bereits? Was strebt ihr an? In welchen unerwarteten Situationen habt ihr euch schon befunden? Wann seid ihr in das sogenannte „kalte Wasser“ gesprungen?
In welchen Bereichen möchtet ihr eure Kompetenzen weiterentwickeln?
Foto: Juan Salamanca (Pexels)